Sep 072010

Kurt Treml ist nicht mehr. Anfang August schloss unser Freund für immer die Augen. Mehr als achtzig Jahre lang war sein Leben mit dem Karl-Marx-Hof untrennbar verbunden. Als jahrzehntelanger Obmann des Mieterbeirates Karl Marx-Hof war er vielen von uns Lehrer und Vorbild. Als Nachruf seien hier Auszüge aus der Trauerrede von Gustav Posch, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie (ACUS) und engem Freund von Kurt Treml, veröffentlicht. Wir werden dich nicht vergessen, Kurt!

Unser Freund Kurt Treml wurde am 6. August im 84. Lebensjahr plötzlich und unerwartet von dieser Welt abberufen. Der  Tod kam zu ihm wie ein Freund und holte ihn im Schlaf.

Kurt Treml  wurde am 22. Mai 1927 in Wien geboren. Im Alter von 3 Jahren bezog Kurt Treml mit der Familie seiner Großmutter, aus unvorstellbar desolaten Wohnverhältnissen kommend, eine Wohnung im Karl Marx – Hof. Seine Großmutter zog ihn auf, nicht etwa, weil seine Eltern gestorben waren, es war die furchtbare Not, die bewirkte, dass Eltern sich um ihre Kinder nicht richtig kümmern konnten. So wuchs Kurt auf im Karl Marx – Hof, kam in die Volksschule und alles schien im rechten Lot, bis der 12. Februar 1934 kam und mit ihm die dunkle Zeit des Faschismus in unserem Land.

Der Haß zwischen den politischen Lagern eskalierte zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Der Karl Marx-Hof war einer der Brennpunkte, und der siebenjährige Kurt Treml erlebte das hautnah mit.

Als 1938 die Hitlertruppen Österreich annektierten, war eine ihrer ersten Schandtaten, alle jüdischen Mieter aus dem Karl Marx – Hof delogieren zu lassen. Denen es nicht gelang, zu entkommen, beendeten ihren Lebensweg in den Gaskammern der Konzentrationslager. Kurt Treml war damals 11 Jahre alt. Es war für ihn völlig unverständlich, warum manche seiner Spielgefährten und ihre Eltern nun plötzlich Volksschädlinge sein sollten und auf ein Mal nicht mehr da waren.

Der 2. Weltkrieg brach los,  Kurt Treml begann 1941 seine Lehrzeit als Tischler. Nach  erfolgreicher Ablegung der Gesellenprüfung wurde er sofort zum Arbeitsdienst eingezogen. Wie so viele seiner Generation musste er anschließend im Alter von 17 Jahren Soldat eines Regimes werden, das er aus tiefster Seele verabscheute. Nach einigen Monaten Kriegsdienst in Frankreich wurde seine Einheit nach Russland verlegt, wo er so schwer verwundet wurde, dass ihm sein rechtes Bein amputiert werden musste. Als er 1945 mit einem Lazarettzug nach Wien zurückkehrte, hatte er sein 18. Lebensjahr noch nicht vollendet. Sein Schicksal erinnert an das unseres Heimatlandes. Geschlagen an Leib und Seele, mittellos und mit Wunden, die erst zu vernarben begannen, aber mit unbeirrbaren Glauben an die Zukunft und den unbeugsamen Willen, an der Gestaltung einer besseren Welt mitzuarbeiten.

Lieber Kurt, so nehmen wir nun Abschied von dir. Wir wissen aber, dass wir dich nicht verloren haben. In unseren Herzen und in unserer Erinnerung wirst du weiterleben. Bei allem Schmerz und bei aller Trauer wollen wir nicht vergessen, dankbar zu sein. Dankbar dafür, dass es dich gab. An all das Gute, das du getan hast, werden wir uns erinnern. Und so wirst du immer, wenn wir von dir sprechen, unter uns sein.

Foto: (c) Gustav Posch

Sep 032010

Dass die Mehrheit der Wienerinnen und Wiener im Frühjahr für eine Lösung in Sachen Hausbesorger „Neu“ votiert haben ist bekannt. Gestern, Donnerstag 02.09.2010, präsentierte Vizebürgermeister und Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig die ersten, vorerst acht, HausbetreuerInnen, die noch im September ihren Dienst antreten werden. Kommen werden die neuen HausbetreuerInnen dort, wo die Mehrheit der Mieterinnen und Mieter es wünscht, womit auch ein weiterer Stein für die Mietermitbestimmung gelegt. Die Vereinigung der Wiener Mieterbeiräte begrüßt diesen Schritt.

Die Aufgaben der neuen Wiener HausbetreuerInnen im Überblick:

  • Fachgerechte Reinigung der zugeordneten Bereiche
  • Eingeschränkter Winterdienst und Meldung von Schneefall an die Einsatzzentrale, Durchführung von Sofortmaßnahmen bei Gefahr in Verzug
  • Kontrolle der Wohnhausanlagen und Meldung eventueller Schäden an die Eigentümerin Wiener Wohnen
  • Durchführung einfacher Kleinreparaturen oder Unterstützung des Technikteams zur Durchführung von größeren Reparaturarbeiten
  • Lagerverwaltung und Materialanforderung
  • direkte AnsprechpartnerInnern mit fixen Sprechstunden für MieterInnen und MietervertreterInnen und damit die Kommunikationsschnittstelle zur Hausverwaltung Wiener Wohnen
  • Entgegennahme und Weiterleitung von Anfragen, Wünschen und Anregungen der MieterInnen an die Hausverwaltung
  • Einführung von NeumieterInnen in der Wohnhausanlage
  • Konfliktmanagement

wiener_hausbetreuerinnen
(Vizebürgermeister Michael Ludwig mit zwei neuen HausbetreuerInnen)

Informationen für MieterInnen und BewerberInnen:

Wiener Wohnen Haus- & Außenbetreuung GmbH
Landstraßer Hauptstraße 99/1/3A
1030 Wien
www.hausbetreuung-wien.at/
Servicenummer: 0800 80 80 27

Aug 302010

Trotz des etwas trüben Wetters am vergangenen Samstag war der Matteottiplatz gut besucht, und so freut sich die Organisatorin des Mieterfestes im Sandleitenhof, Mieterbeirats-vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende der WMBR, Dagmar Casagrande auch über eine gelungene Veranstaltung. „Wie immer haben wir versucht, für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Sandleiten ein Angebot aus Unterhaltung und Information zusammenzustellen.“ Die Erwachsenen hatten ihren Spaß dabei, in gemütlicher Atmosphäre miteinander zu plaudern, oder mit den zahlreich anwesenden Mandataren der Ottakringer Bezirksvertretung ihre Anliegen zu besprechen, und wenn es nach den Kindern gegangen wäre, hätte die Hüpfburg wohl auch über Nacht stehen bleiben können. Mit dabei beim Fest der Sandleitner auch Wiens Stadtrat für Bildung, Jugend und Sport, Christian Oxonitsch und der Ottakringer Bezirksvorsteher Franz Prokop. Prokop zeigte sich als wahrer Sandleitenfan: „Ottakring ist ein toller und lebenswerter Bezirk. Vom Gürtel bis zum Wilhelminenberg. Auf die Sandleiten sind wir Ottakringer natürlich besonders stolz. Eine solche Kombination aus Baujuwel, Lebens-qualität und leistbaren Mieten sucht man in jeder anderen Stadt der Welt vergeblich.“

Die Sandleitner Mieterbeiratsvorsitzende und stellvertretende WMBR-Vorsitzende
Dagmar Casagrande präsentiert dem Ottakringer Bezirksvorsteher Franz Prokop
die neueste Ausgabe des „Mieterinfos Sandleiten“

Aug 302010

Samstag vergangener Woche fand in der Wohnsiedlung Schmelz ein Mieterfest statt. Das Mieterbeiratsteam rund um die WMBR-Mitarbeiter Wolfram Mack und Franz Slanec sorgte für Speis und Trank und vor allem für gute Stimmung. Höhepunkt des Programms war der Auftritt von „Endstation Ringelspiel“, ein junges Wienerlied-Duo, das die Zuhörer mit einer Mischung aus altbekannten und neueren, heiter-bissigen Liedern begeisterte. Als Überraschungsgast mischte sich auch der Bezirksvorsteher vom 15. Bezirk, Gerhard Zatlokal, unter die Gäste um mitzufeiern undi auch erste Anregungen für das Treffen der Rudolfshiem-Fünfhauser Mieterbeiräte am 23. September 2010 mitzunehmen.

Alt und Jung beim Mieterfest auf der Schmelz

„Endstation Ringelspiel“: Tolles Programm von traditionellen Wienerliedern bis zu Georg Kreisler und Roland Neuwirth

Sorgten für ein tolles Fest: Die Mitarbeiter des Mieterbeirates Richard Wegleitner, Franz Slanec, Melanie Neustetter, Wolfram Mack und Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (v.l.n.r.)

Aug 302010


Vergangene Woche organisierten die Mieterbeiräte aus den Floridsdorfer Gemeindebauten Voltahof und Dunanthof ein Fest für die BewohnerInnen der beiden Höfe. Der Wettergott meinte es gut mit unseren Mieterbeiräten und deshalb war das Fest auch ein voller Erfolg mit viel Spaß für die Kinder und mit guter Unterhaltung und Information für die Erwachsenen. Auch Wohnbaustadtrat Vzbgm. Dr. Michel Ludwig ließ es sich nicht nehmen, am Fest teilzunehmen und die Gelegenheit zu nutzen, dem neuen Mieterbeiratslokal im Dunanthof einen Besuch abzustatten.

Der Mieterbeiratsvorsitzende des Dunanthofes und WMBR-Mitarbeiter Heinrich Gindel mit Wohnbaustadtrat Ludwig beim Gemeindebaufest im Volta- und Dunanthof.

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